Konzert-Rezension: Duo Cidlinsky-Klein

Kammerkonzert

Sonntag, 10. Dezember 2023

19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte

 

Larissa Cidlinsky - Violine

Kathrin Isabelle Klein - Klavier

Geigerin Larissa Cidlinsky und Pianistin Kathrin Isabelle Klein sorgten für einen magischen Kammermusikabend. Foto: Axel Engels


Westfälische Nachrichten vom 12.12.2023

von Axel Engels

Ein tief berührendes Musikerlebnis

Telgte. Das Konzert im Bürgerhaus war wieder einmal ein Zeichen dafür, wie mit viel Feingefühl und Sachkenntnis der Kultur-Freundeskreis Telgte seine Konzertreihe zusammenstellt. Dieser Abend mit der international preisgekrönten Geigerin Larissa Cidlinsky und der vielseitigen Pianistin Kathrin Isabelle Klein war zweifellos ein magischer Abend klassischer-romantischer Musik.

 

Die Auswahl des Programms mit Beethoven, Brahms und Schubert versprach eine höchst anspruchsvolle und facettenreiche Darbietung. Und die beiden Künstlerinnen haben diese Erwartungen mit einer schillernden Brillanz und tiefen künstlerischen Sensibilität sogar übertroffen. Die Eröffnung des Konzertabends mit Ludwig van Beethovens „Sonate D-Dur für Violine und Klavier op. 12 Nr. 1“ war ein fesselnder Auftakt. Larissa Cidlinskys Geigenspiel beeindruckte nicht nur durch technische Perfektion, sondern auch durch eine bezaubernde Einfühlsamkeit in die subtilen emotionalen Nuancen dieser Komposition des noch jungen Meisters. Die Symbiose zwischen Larissa Cidlinskys leidenschaftlicher Interpretation und Kathrin Isabelle Kleins feinsinniger Begleitung zeugte von einer künstlerischen Verbindung, die über das bloße Zusammenspiel hinausging und eine tiefgreifende musikalische Kommunikation offenbarte.

 

Die Reise durch die Welt der großen Meister setzte sich mit Johannes Brahms' „Sonate Nr. 1 G-Dur für Violine und Klavier op. 78“ fort. Hier demonstrierten Larissa Cidlinsky und Kathrin Isabelle Klein eine exquisite Balance zwischen Virtuosität und emotionaler Tiefe. Die Geigenmelodie schwebte förmlich über den Klavierklängen, konnten beide Künstlerinnen mit einer beeindruckenden Sensibilität die romantische Intensität der Brahms'schen Melodien herausarbeiteten. Da reichte der Bogen von zarten Schattierungen bis zu kraftvollen Crescendi.

 

Der Höhepunkt des Abends war zweifellos Franz Schuberts „Fantasie C-Dur für Violine und Klavier D 934“. Dieses anspruchsvolle Werk stellt nicht nur hohe technische Anforderungen, sondern verlangt auch nach einer tiefgreifenden Interpretation der romantischen Stimmungen, die Schubert in seine Musik eingewoben hat. Hier erwies sich Larissa Cidlinsky als reife Künstlerin, indem sie nicht nur technische Perfektion, sondern auch eine emotionale Intensität zeigte und so das Publikum in ihren Bann zog. Kathrin Isabelle Kleins kultivierte Pianistik fügte dieser emotionellen Reise eine weitere Dimension hinzu, wodurch die subtilen Nuancen und dramatischen Höhepunkte dieser Fantasie in ihrer ganzen Pracht erlebbar wurden.

 

In der Verbindung aus technischer Brillanz, künstlerischer Reife und emotionaler Tiefe haben Larissa Cidlinsky und Kathrin Isabelle Klein dem Publikum ein tief berührendes Musikerlebnis geschenkt.