Konzert-Rezension: Klaviertrio Le Beau

Kammerkonzert

Sonntag, 17. März 2019

19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte

 

Christa-Maria Stangorra (Violine)

Jakob Kuchenbuch (Violoncello)

Susana Gómez Vázquez (Klavier)

Der musikalische Dialog der drei Künstler war bis ins kleinste Detail stimmig. Das Konzert im Bürgerhaus ein Erlebnis. Foto: Engels


Westfälische Nachrichten vom 19.03.2019

von Axel Engels

Stimmig bis ins Detail

Das „Trio le Beau“ überzeugte beim Kammerkonzert im Telgter Bürgerhaus

Telgte. Die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung der westfälischen Kulturarbeit hat sich für die Liebhaber feiner Kammermusik am Sonntagabend sicherlich als Bereicherung des Angebotes im Bürgerhaus erwiesen. Der Kultur-Freundeskreis hatte kurzfristig das „Trio le Beau“ eingeladen, und so erlebte man mit den drei jungen Künstlern einen wirklich inspirierenden Abschluss der Konzertsaison.

 

Die Violinistin Christa-Maria Stangorra, der Cellist Jakob Kuchenbuch und die Pianistin Susana Gómez Vázquez boten ein interessantes Programm, bei dem sie ihre Qualitäten ganz einbringen konnten. Vor acht Jahren an der Purcell School in London gegründet, hat sich das Trio in der internationalen Musikszene eine Ruf erspielt.

 

Mit der bekannten „Pavane op. 50“, die Gabriel Fauré ursprünglich für Klavier solo komponiert und dann für Orchester umgeschrieben hat, entführte das Trio in französische Klangwelten. Melodiebögen wurden wunderbar poetisch ausgespielt und mit den filigranen Harmoniestrukturen verbunden. Der musikalische Dialog der drei Künstler war bis ins kleinste Detail stimmig.

 

Genauso hochwertig ging es beim berühmten „Trio für Klavier, Violine und Violoncello D-Dur op. 70 Nr. 1“ aus der Feder Ludwig van Beethovens weiter. Da konnte das „Trio Le Beau“ mit großer Reife und klangmalerischer Sicherheit eine Interpretation bieten, die nun wirklich den Grundgedanken Beethovens entsprach und diesem Werk ein ganz inniges und authentisches Gewand verlieh.

 

Mit dem berühmten „Klaviertrio a-Moll“ von Maurice Ravel hatte sich das „Trio Le Beau“ eines der exquisitesten Werke dieser Gattung für den zweiten Konzertteil ausgesucht. Mediterranes Flair durchzog die malerischen Sätze, spürte man die innere Verbundenheit der Musiker mit diesem zu dem Beginn des Ersten Weltkrieges bestimmten Werk.

 

Mit Akribie und Feinsinn wusste das Trio hier den eher geheimnisvollen ersten Satz zu spielen, wurde der durch zarte und innige Melodieentwicklungen bestimmte zweite Satz zu einem tiefen Erlebnis für die Zuhörer. Die Nähe zu Johann Sebastian Bachs „Passacaglia“ war im dritten Satz sehr differenziert herausgearbeitet worden und im Finalsatz konnte das Trio seiner Virtuosität und Spielfreude dann freien Lauf lassen. Dieses 100-jährige Werk erklang mit einer Frische, wusste das „Trio le Beau“ die verschiedenen Charakteren und Stimmungsbilder mit überaus kultivierter Musizierweise ein lebendiges Gewand zu verleihen.