Klaus Sticken & Oskar Ansull

Programm: ZWILLINGSBRÜDER

Texte und Klavierwerke von Jean Paul und Robert Schumann

Jean Paul und Robert Schumann lassen sich auf bestimmte Weise als Zwillingsbrüder ansehen, eine sonderbare und in der Musikliteratur wohl einmalige, wenn auch zeitversetzte Symbiose zweier Künstlernaturen, die sich leibhaftig nie begegnet sind. Jean Paul ist bei Schumann schon herauszuhören noch ehe der junge Robert auch nur eine Zeile von ihm gelesen. Schumann erkennt sich in den Texten dieses Dichters wieder, nimmt Ton und Text bisweilen nahtlos auf und entwickelt sich als Dichter und Komponist an seinem „einzigen“ Jean Paul, den er nahezu auswendig kennt.

„Man müsste die Musik von innen heraus hören…“ (Jean Paul)

„Töne sind höhere Worte – Musik ist die höhere Potenz der Poesie.“ (Robert Schumann)

Oskar Ansull, gelernter Buchhändler, Imker und Regieassistent am Schillertheater/Berlin, wurde 1950 in Celle/Niedersachsen geboren und lebt inzwischen als freier Schriftsteller, Herausgeber und „Erfinder von Lesungen“ u.a. zu Arno Schmidt, Paul Celan, Alban Berg, in Berlin-Pankow. Seine literarischen Entdeckungen wurden vom NDR oder Radio Bremen gesendet, dabei arbeitet er mit Musikern aller Sparten zusammen, vom Jazz (Theo Jörgensmann, Vitold Rek) bis zur Klassik (Nomos Quartett). Neben eigenen Gedichtbänden und Nachdichtungen aus dem Französischen, Weißrussischen und Albanischen, gab er ein Lesebuch über den Schriftsteller und Journalisten K. E. Franzos (Potsdamer Bibliothek) heraus. Er erhielt das Künstler-Jahresstipendium des Landes Niedersachsen und Stipendienaufenthalte in Olevano/Italien, Worpswede, Schreyahn und Edenkoben. Seine Lesungen führten ihn bis nach Brüssel, Wien, Salzburg, Graz, Prag und Czernowitz.

Klaus Sticken, Pianist aus Hannover und Professor an der Konservatorium Wien Privatuniversität, ist seit über 15 Jahren im Konzertleben präsent. Konzertreisen führen ihn in viele europäische Länder und nach Fernost auf Podien wie die Tonhalle Zürich, den Großen Saal des Tschaikowsky-Konservatoriums Moskau, die Philharmonie Kiew, das Megaron in Athen, das Berliner Konzerthaus oder die Hamburger Laeiszhalle. CD-Aufnahmen sowie zahlreiche Rundfunkproduktionen selten gehörter Meisterwerke von Clementi, Reubke, Strauss, Martin, Honegger, Korngold oder Rota dokumentieren sein weit gefächertes Repertoire. Für eine Sendereihe von Radio Bremen zum Schumann-Jahr übernahm er die Ersteinspielung sämtlicher Klavierwerke aus Schumanns „Sammlungen von Musik-Stücken alter und neuer Zeit“, die der Komponist als Notenbeilagen zu seiner „Neuen Zeitschrift für Musik“ veröffentlicht hat. Klaus Stickens kreative Auseinandersetzung mit der Klaviermusik spiegelt sich in einer Vorliebe für thematische Programme wider, die u.a. im Deutschlandradio, bei Radio Suisse Romande, WDR, MDR oder HR zu hören sind. Bereits in der Saison 2005 und 2010 im Bürgerhaus zu hören, gastiert Klaus Sticken auf besonderen Wunsch des Publikums nun erneut in Telgte.

"Geniale Partner im genreübergreifenden Dialog"

Link zur Rezension des Konzerts in den Westfälischen Nachrichten