Konzert-Rezension: Duo Farbenspiel

Kammerkonzert

Sonntag, 25. März 2012

19.30 Uhr, Bürgerhaus Telgte

 

Franziska Dallmann – Flöte

Magdalena Ernst – Klavier

Magdalena Ernst am Klavier und Franziska Dallmann hatten ein Konzertprogramm voller Gegensätze ausgewählt.


Westfälische Nachrichten vom 27.03.2012

von Dr. Johannes Hasenkamp

Kontrastreiches Finale

Duo "Farbenspiel" beendete die Kammerkonzertsaison

Telgte. "Kontraste" betitelte das Duo "Farbenspiel" das Kammerkonzert des Kultur-Freundeskreises, mit dem am Sonntag die Saison zu Ende ging. Franziska Dallmann, Flöte, und Magdalena Ernst, Klavier, boten Erstaunliches. Es fehlte nur ein wenig Souveränität im Auftreten.

 

Magdalena Ernst machte die Praeludien op. 34 von Schostakowitsch zu einem fesselnden Höhepunkt des Abends. Der andere Höhepunkt war die Zugabe der beiden Künstlerinnen, die Fantasie op. 79 von Gabriel Fauré. Ein Werk voller Poesie und Esprit.

 

Kontraste gab es genug. Vorweg die schöne barocke Sonate A-Dur BWV 1032 von Bach mit ihren überraschenden kleinen Pausen. Manchmal wirkte das Klavier etwas zu laut, doch fehlten nicht prägnante, leise Töne in dem auf Klarheit bedachten Spiel der Magdalena Ernst. Im Largo übernahm die Flöte von Franziska Dallmann die melodische Führung.

 

Ein exquisites Spiel mit klanglichen Möglichkeiten, eben Kontrasten, bot das "Image" op. 38 des Franzosen Eugene Bozza: abrupte Tempowechsel, Spannungen zwischen Höhen und Tiefen, ruhige Passagen und zarte Partien. Noch stärker spielt der experimentierfreudige jüdisch-russisch-deutsche Komponist Mauricio Kagel mit den Empfindungen der Hörer in seinem Fantasiestück für Flöte und Klavier von 1987/88. Außer zur Querflöte griff Dallmann zur sonoren Alt- und zur Pikkoloflöte. Bei den unterhaltsam verwendeten Techniken der Flötistin konnte man glatt überhören, was die Pianistin an Finessen beisteuerte.

 

Die Sonate D-Dur op. 50 von Johann Nepomuk Hummel führte in die Musik des 18. Jahrhunderts zurück. Dazu boten die erwähnten Praeludien von Schostakowitsch einen scharfen Kontrast. Die Sonatine von Henri Dutilleux schuf Gegensätze zwischen Ruhe und heftigem Ausdruck.

 

Nicht nur dieser Abend, sondern die ganze Konzertsaison bot viele Kontraste, geriet auch deshalb zu einem farbigen kleinen Ausschnitt aus dem Weltmeer der Musik.